MIT-Fachvortrag zum Thema "Burgwände um Einfamilienhäuser"

V.l.n.r.: MIT Vorsitzender Peter Börgel, Dirk Salewski, Jan Leiße, Foto: Till LeckebuschV.l.n.r.: MIT Vorsitzender Peter Börgel, Dirk Salewski, Jan Leiße, Foto: Till Leckebusch

MIT Münster: Zu hohe Baustandards treiben Kosten in die Höhe

Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion Münster hat am Donnerstag, dem 11. Mai 2023 zu einem Informationsabend zum Thema Bauen eingeladen. Zu der Veranstaltung im Café Colibri in Münster sind über 40 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Architektenverbänden sowie interessierte Bürger, die über die Zeitung von der Veranstaltung erfahren haben, erschienen.

Überzogene Baustandards treiben nach Ansicht von Dirk Salewski die Baukosten für Wohnungen unnötig in die Höhe. Salewski ist Präsident des Bundesverbands Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW), dessen 1.600 Mitgliedsunternehmen für die Hälfte der jährlich in Deutschland errichteten Neubauwohnungen stehen und war auf Einladung der Mittelstands- und Wirtschaftsunion der CDU in Münster. „Damit man den Nachbarn nicht mehr hört, sind die Stahlbetondecken heute doppelt so dick wie früher“, sagte Salewski. Lärmschutz und Dämmungen gingen mittlerweile an der Realität vorbei. „Niemand versteht doch, warum es unterschiedliche Lärmschutzmaßnahmen für Gewerbe- und Verkehrslärm gibt, wenn beides gleich laut ist“, so der Immobilienunternehmer. Die Gebäudedämmungen entsprächen auch zunehmend gar nicht mehr den Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner neuer Wohnungen. „Wenn die Gebäude so dicht sind, dass selbst im Winter tagsüber die Fenster auf Kipp stehen, hat man es übertrieben“, so Salewski. Leidtragende seien am Ende die Mieter, die höhere Mieten zahlen müssten.

Der stellvertretende MIT-Vorsitzende Jan Leiße, der die Veranstaltung organisiert hatte, wies auf den Wohnungsmangel und die hohen Mieten in Münster hin. „Anstatt wenige nahezu perfekte und deshalb hochpreisige Wohnungen zu bauen, müssen überflüssige Bauvorschriften radikal gestrichen werden, um wieder mehr einfache und somit preisgünstige Wohnungen bauen zu können. Anderenfalls sind die Leute gezwungen aus Münsterwegzuziehen und zu pendeln. Das CO2 , was wir dann im Baubereich in Münster eingespart haben, geht dann unterwegs auf den Straßen in die Atmosphäre“, so Leiße.

Die Gäste konnten einen interessanten Abend erleben, der viele Informationen zu den Kostensteigerungen im Wohnungsbau lieferte. Der Vortragsabend endete mit einer anregenden Diskussion, bei der der vortragende Dirk Salewski, die Fragen der interessierten Zuhörer ausführlich beantwortete.

 

MIT-Fachvortrag zum Thema "Burgwände um Einfamilienhäuser"