MIT bei Thiekötter: Energiepreiskrise trifft Mittelstand besonders

Von links nach rechts:

Daniel Thiekötter, Peter Börgel (Vorsitzender MIT Münster), Babette Lichtenstein van Lengerich (stellvertretende Vorsitzende MIT Münster), Jan Leiße (stellvertretender Vorsitzender MIT Münster), Bernd Thiekötter
Von links nach rechts: Daniel Thiekötter, Peter Börgel (Vorsitzender MIT Münster), Babette Lichtenstein van Lengerich (stellvertretende Vorsitzende MIT Münster), Jan Leiße (stellvertretender Vorsitzender MIT Münster), Bernd Thiekötter

Die Energiepreiskrise trifft besonders den Mittelstand.

Das machte Daniel Thiekötter, geschäftsführender Gesellschafter der Druckerei Thiekötter, bei einer Veranstaltung der Mittelstands- und Wirtschaftsunion der CDU Münster am 29.09.2022 in seinem Unternehmen deutlich. „Großunternehmen verlagern bereits ihre Produktion oder legen vorübergehend Teile der Produktion still – diese Möglichkeiten haben wir nicht“, sagte Thiekötter. Die Druckereien befänden sich in einer doppelten Kostenfalle. Zum einen stiegen die eigenen Produktionskosten. „Wir müssen für Strom im nächsten Jahr das Zehnfache dessen zahlen, was wir im vergangenen Jahr gezahlt haben“, sagte er. Zum anderen werde Papier immer teurer und sei immer schwerer überhaupt zu bekommen. „Die Papierindustrie braucht viel Gas, das trifft mittelbar auch uns“, sagte Thiekötter. Es hätten schon einige Papierproduzenten ihre Produktion stillgelegt. Das geringere Angebot treibe die Preise zusätzlich nach oben.

Der stellvertretende MIT-Vorsitzende Jan Leiße forderte den Weiterbetrieb aller drei noch im Betrieb befindlichen Kernkraftwerke. „Wir brauchen jede Kilowattstunde“, sagte Leiße. Es könne nicht wahr sein, dass man knapp gewordenes Gas nutzen müsse, um in Gaskraftwerken Strom zu erzeugen und gleichzeitig die Kernkraft vom Netz genommen werden solle. Nötig sei auch ein neues Strommarktdesign. "Aufgrund des Merit-Order-Effektes bekommen alle Stromproduzenten den Preis des teuersten Anbieters, unabhängig von den Produktionskosten. Die teuersten Anbieter sind derzeit die Gaskraftwerke", so Leiße.