MIT-Vorsitzender ist für Gesellschaftsjahr
Der Vorsitzende der CDU-Mittelstands- und Wirtschaftsunion Münster, Peter Börgel, hat sich für ein Gesellschaftsjahr ausgesprochen. Die CDU will dazu auf dem Anfang anstehenden Bundesparteitag einen Beschluss fassen. „Die Idee des Gesellschaftsjahres, das man nach der Schule ableistet, hat viele positive Aspekte – gerade auch für Unternehmen“, sagte Börgel.
Börgel hält ein Gesellschaftsjahr nach der Schulausbildung für eine gute Vorbereitung auf den Einstieg in die Berufsausbildung oder ins Studium. „In diesem Jahr kann Vieles vermittelt werden, was gebraucht, in der Schule aber nicht gelernt wird“, sagte Börgel. Als Beispiele nannte er Soft-Skills wie Verantwortungsbewusstsein, Teamwork oder Zuverlässigkeit.
Die MIT Münster sieht aber auch Gefahren für Unternehmen gerade in der Einführungsphase eines verpflichtenden Gesellschaftsjahres: In NRW beginnen jährlich ca. 115.000 Jugendliche eine Lehre. Diese würden den Unternehmen, die händeringend Nachwuchs suchen, für ein Jahr komplett fehlen.
In einem Schreiben an die Bundesvorsitzende der MIT, Gitta Connemann, warnte Börgel dazu davor, das Gesellschaftsjahr zeitgleich mit der Rückkehr der NRW-Gymnasien zu G9 einzuführen: 55% unserer Abiturienten – 40.000 Schülerinnen und Schüler – entscheiden sich jährlich für eine Ausbildung. Diese fehlen dem Arbeitsmarkt im Jahr 2025 ohnehin schon mit der Rückkehr zu G9!
Sollte dazu auch noch ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr eingeführt werden, müssten heimische Unternehmen schlimmsten Falls für zwei Jahre auf den größten Teil der Lehrlinge verzichten. „Diese Belastung kann gerade die mittelständische Wirtschaft in NRW nicht verkraften“, so Börgel. Ein CDU Antrag muss diese Problematik umfassend berücksichtigen.