Zuwanderung ist eine der entscheidenden Fragen für die Zukunft des Wirtschaftssandortes Deutschland
Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) Münster hat die Ankündigung von CDU-Chef Merz begrüßt, die Vorschläge der Bundesregierung für ein neues Zuwanderungsrecht konstruktiv zu begleiten. „Die Zuwanderung von Fachkräften ist eine der entscheidenden Fragen für die Zukunft des Wirtschafsstandortes Deutschland“, sagte der MIT-Vorsitzende Peter Börgel. Der Fachkräftemangel sei mittlerweile so eklatant, dass man es sich nicht mehr leisten könne, beim Stichwort „Zuwanderung“ mit althergebrachten Reflexen zu reagieren. Viele Unternehmen suchten bereits mit zum Teil abenteuerlichen Methoden im Ausland Fachkräfte und seien bereit Menschen einzustellen, die sie nur per Video kennengelernt hätten „Bis 2035 werden wir in Deutschland sieben Millionen Arbeitskräfte weniger haben als jetzt, im vergangenen Jahr fehlten schon allein im Handwerk knapp 90.000 Fachkräfte“, sagte Börgel. Dem Negativtrend könne nur mit gut organisierter Zuwanderung entgegengewirkt werden.
Dafür sei vor allem auch ein generelles Umdenken erforderlich. „Wir müssen Zuwanderung unter dem Aspekt betrachten, dass wir etwas von den Zuwanderern wollen, nicht umgekehrt“, sagte MIT-Vorstandsmitglied Christiane Geuting. Daher sei es richtig, wenn jetzt die Perspektive auf einen Job und nicht mehr ein Arbeitsvertrag für ein Visum ausreichen soll. Geuting bemängelte, dass der Ausbildungsbereich bei den Vorschlägen der Bundesregierung bislang nicht berücksichtigt worden sei. „Es wäre absolut lohnend schon Auszubildende im Ausland für eine Lehre in einem deutschen Unternehmen anzuwerben“, sagte Geuting. Gleichwohl müsse endlich das Problem der Anerkennung von Abschlüssen gelöst werden. „Das ist bislang viel zu bürokratisch und umständlich und eher von Misstrauen als von Willkommenskultur geprägt“, so Geuting.